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Campus Althangrund

1090 Wien
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Campus Althangrund: Alte WU wird moderner Bildungscampus

Mehr Grün, eine kleinteilige Bebauung und eine Interaktion mit der Umgebung anstatt einer monolithischen Megastruktur: So soll der neue Campus Althangrund aussehen. Dort, wo heute die Alte WU und das ehemalige Biologiezentrum der Universität Wien stehen soll der größte Bildungscampus Österreichs entstehen.

Frühestens ab 2027 wird in mehreren Etappen gebaut. Ab Anfang der 2030er Jahre werden Schritt für Schritt zwei Bundesschulen, ein Standort der Universität Wien und ein Standort der BOKU University eröffnet. Die Fakultät für Sozialwissenschaften der Universität Wien, deren Institute derzeit auf 15 verschiedene Standorte verteilt sind, soll erstmals an einem Standort zusammengeführt werden. Es entsteht ein Ort des generationenübergreifenden Lernens und Zusammenlebens mit Aufenthalts- und Verweilmöglichkeiten.

Das Projekt ist ein großer Wurf, nicht nur wegen seiner räumlichen Dimensionen, sondern auch wegen der Investitionssumme von über einer Milliarde Euro.

Anfang 2025 wird ein EU-weiter, offener zweistufiger Wettbewerb ausgelobt, der festlegt wie der Campus aussehen wird. Die erste städtebauliche Stufe soll den Masterplan für den gesamten Campus beinhalten. In der zweiten Stufe wird eine weitere Detaillierung der ersten Bauetappe erwartet. Anschließend werden Architekturwettbewerbe für die weiteren Bauetappen durchgeführt.

Der Bildungscampus der Zukunft soll besonders klimafreundlich werden. Flächen sollen entsiegelt werden und attraktive Freiräume geschaffen. Vermutlich muss ein Teil des Bestands abgetragen werden, denn die Erdbebensicherheit des Bestandsgebäudes erfüllt die heutigen Normen nicht und eine Ertüchtigung in Kombination mit dem darunterliegenden Bahnhof ist nicht möglich; weiters würden niedrige Raumhöhen, mangelnde natürliche Belichtung und störende Vibrationen keine zeitgemäße, konkurrenzfähige Nutzung als Bildungsstandort möglich machen und wesentliche städtebauliche Mehrwerte wie die Integration des Campus in den umliegenden Stadtraum könnten nicht verwirklicht werden.

FAQ Campus Althangrund
 

Die Baukörper sollen offen angeordnet werden, auch um eine Durchlüftung und nächtliche Abkühlung zu ermöglichen. Damit wird auch die bestehende Wärmeinsel entschärft. Insgesamt sollen rund 5.000 m² auf der Platte begrünt werden, mit einer so tiefen Substratschicht, dass auch Bäume gepflanzt werden können.

Kreislaufwirtschaft wird von Anfang an mitgedacht und umgesetzt. Was nicht wiederverwendet werden kann (Bauteile), wird (sofern abfallrechtlich zulässig) recycelt. Das benachbarte Universitätszentrum UZA 2 (Uni Wien) bleibt erhalten und wird in den neuen Campus integriert.

Ausweichquartier für Universitäten und kulturelle und kreative Zwischennutzungen

Der Franz-Josefs-Bahnhof wurde 1978 eröffnet, bis 1995 wurde vorwiegend auf einer Überplattung des Bahnhofs das Universitätszentrum Althanstraße errichtet.

2013 hat die Wirtschaftsuniversität Wien ihren neuen Campus im zweiten Bezirk bezogen, das Biologiezentrum ist 2021 ausgezogen. Seitdem wird die Alte WU fast durchgehend genutzt. Sie wird zum Beispiel als Ausweichquartier für andere Universitäten verwendet, während deren Gebäude saniert werden – zum Beispiel war hier die Akademie der bildenden Künste Wien untergebracht, während das Haupthaus am Schillerplatz saniert wurde. Aktuell befinden sich auch Kunstateliers und Filmproduktionen in dem Gebäude. Das ehemalige Biologiezentrum wurde zuletzt als Aufnahmezentrum für Ukraine-Flüchtlinge zur Verfügung gestellt und im ehemaligen Gewächshaus befindet sich ein Artenschutzzentrum für Papageien und andere bedrohte Tierarten.