Im Eiltempo

Bücherdepot feierte Dachgleiche - Bauzeit von 15 Monaten trotz anfänglicher Herausforderungen eingehalten

Ende 2024 wird das klimafreundliche und energiesparende Gebäude auf den Siemensgründen in Wien-Floridsdorf fertiggestellt. Das Bücherdepot bietet Platz für 2,7 Millionen Bände der Universitätsbibliothek Wien. Jetzt wurde die Dachgleiche gefeiert.

„Im Rückblick auf das Baugeschehen ist besonders die rasante Bauzeit hervorzuheben, die an der Grenze des Machbaren lag. Anfängliche Verzögerungen, bedingt durch unvorhergesehene Betonrestmassen im Untergrund, konnten wir Großteiles wieder aufholen. Dies wurde durch eine sehr vertrauensvolle und extrem engagierte Zusammenarbeit des gesamten Projektteams und vor allem der ausführenden Firmen ermöglicht“, sagt Stefan Ehrenberger, der die Projektleitung verantwortet. Das Asset Management hat Katharina Reichel inne.


Holzwände sichtbar gemacht
Sämtliche nicht tragenden Außenwände des Bücherdepots sind aus Holz gefertigt, wobei auf heimisches Holz und damit auf Regionalität Wert gelegt wurde.

„Die zweigeschossigen, 36 Zentimeter dicken Holzelemente wurden bereits alle mit dem Kran versetzt und werden derzeit von einem Wetterschutzvlies eingehüllt. Wir wollten die Holz-Hybridbauweise sichtbar machen, um zu zeigen, dass hier klimafreundliche Materialien zum Einsatz kommen. Deshalb haben wir ein Musterelement öffnen lassen, um die Bauweise im Rahmen der Führung zu erläutern“, so Ehrenberger.

Das Bücherdepot mit einer Nettoraumfläche von 13.000 m² ist für 130.000 Laufmeter Bücher ausgelegt. Auf 109.000 Laufmetern wird die Universität Wien einen großen Teil des Buchbestands der Hauptbibliothek lagern, das sind über 2,7 Millionen Bände. Die restliche Fläche steht den Bibliotheken der Technischen Universität Wien, der Universität für angewandte Kunst Wien, der Akademie der bildenden Künste Wien und der Geologischen Bundesanstalt zur Verfügung.

Mit der Errichtung des Bücherdepots am Stadtrand werden im Hauptgebäude der Universität Wien über 5.000 m² hochwertige Flächen für die universitäre Nutzung frei.


Kompakte Bauweise, naturnahe Wiesen
Der Entwurf des steirischen Architekturbüros Pittino & Ortner mit dem „Speicher des Wissens“ zeichnet sich durch eine einfache und klare Formensprache aus. Der Bau ist kompakt, es wird wenig Fläche versiegelt. Naturnahe Wiesen machen die Hälfte des Bauplatzes aus. Die Artenvielfalt wird nicht nur rund um den Holzhybridbau mit einer naturnahen Blumenwiese und einer Allee aus 60 neuen Bäumen gefördert, sondern auch am und um das Gebäude.


Lokale Energiegewinnung und großflächige Photovoltaikanlage
Die großflächige Photovoltaikanlage auf dem Dach wird eine Leistung von über 300 kWp liefern, was in etwa dem durchschnittlichen Stromverbrauch von 65 Vier-Personen-Haushalten entspricht. Durch ein ausgeklügeltes Lüftungskonzept wird einer Überhitzung im Sommer entgegengewirkt.